Gedanken zur Beerdigung

Seit Anbeginn ist den Christen eine würdevolle Bestattung ihrer Toten ein großes Anliegen. Für die Seelen von Verstorbenen zu beten und deren Körper zu bestatten, zählt zu den leiblichen Werken der Barmherzigkeit. Jeder Katholik hat deshalb das Recht auf eine kirchliche Beerdigungsfeier. Im Fall eines Kirchenaustrittes können Angehörige um den Beistand eines Priesters bitten, der am Grab Gebete für den Verstorbenen spricht. das Recht von Mitgliedern anderer christlicher Gemeinschaften, von einem Geistlichen ihres Ritus beerdigt zu werden, muss respektiert werden, auch dann, wenn seine Familienangehörigen etwas anderes planen.
Natürlich öffnet die Pfarrgemeinde für die Verabschiedungsfeier eines Christen (z.B. anglikanisch, evangelisch oder orthodox) gastfreundschaftlich die Tore der Pfarrkirche und kann wie für Katholiken Seelenrosenkränze beten. Sich aber über das Bekenntnis des Verstorbenen hinwegzusetzen und einfach eine katholische Beerdigung zu feiern, ist werder angebracht noch dient es der Ökumene. Interkonfessionelle Ehepaare sollten deshalb früh genug über diese besonderen Vorschriften sprechen, die übrigens alle christlichen Kirchen und Gemeinschaften wie oben ausgeführt verbindlich untereinander geregelt haben.
Unabhängig dieser besonderen Richtlinien nehmen wir in allen Pfarren unseres Seelsorgeraumes Anteil am Schmerz der Trauerfamilie. Unser christlicher Glaube spricht von der großen Hoffnung für jene, die mit Jesus sterben. Im Römerbrief sagt uns der Apostel Paulus: "Sind wir mit Christus gestorben, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden!" (Röm 6,8)

Der Seelenrosenkranz - Gebet um das Seelenheil

Ein besonderes Gebet für unsere Verstorbenen ist der "Rosenkranz". Im Rosenkranzgebet lassen wir uns von der heiligen Maria zu wichtigen Ereignissen des Lebens Jesu hinführen. Die Gottesmutter war zutiefst mit dem schmerzhaften Leiden Jesu verbunden. Maria teilte mit Jesus aber auch die Freude der Auferstehung. An der Seite der "Schmerzensmutter" sollen trauernde Angehörige Trost und die Verstorbenen Gottes Erbarmen finden. Jeder Christgläubige, der den Sterberosenkranz in der Pfarrkirche mitbetet, gewinnt einen vollkommenen Ablass und kann diesen auch in einem großen Akt der Barmherzigkeit der Seele des Verstorbenen widmen.

Die Begräbnismesse - das Requiem

Im Opfer der Hl. Messe nehmen die Verstorbenen einen besonderen Platz ein. Dort sind uns alle, die "im Herrn" verstorben sind (vgl. Offb 14,13), ganz nahe. Wenn wir uns in der Feier der Hl. Messe gläubig mit Jesus verbinden, werden wir von ihm in sein neues Leben hineingenommmen, das über den Tod hinausgeht. Die Erfahrung zeigt, dass Angehörige von der Begräbnismesse oft gestärkt und getröstet nach Hause gehen.
Beim Requiem stehen Angehörige meistens vorn in den ersten Reihen. Dabei stellt sich ihnen die Frage, wie sie sich bei der Kommunionspendung verhalten sollen.
Nach katholischem Glauben ist die Hl. Hostie der "Leib Christi". Ihn zu empfangen bedeutet, mit Jesus eine intensive Verbindung einzugehen. Wer kommuniziert, möchte sich bewusst mit Jesus und Seiner Kirche vereinigen. Es ist schön, wenn diejenigen aus der Familie, die durch ihre konstante Bindung an das kirchliche Leben gut vorbereitet sind, zum Tisch des Herrn herantreten.
Wer nicht regelmäßig an der katholischen Sonntagsmesse teilnimmt oder schon lange nicht mehr gebeichtet hat, handelt sicher richtig, wenn er vorerst auf die Hl. Kommunion verzichtet. Eine gute Mitfeier der Messe bringt mehr Segen als unbedacht die Hl. Hostie zu nehmen.