Die Werke der Barmherzigkeit
Die Werke der Barmherzigkeit
"Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan" (Mt 25,40). Dieses Wort Jesu ist in den Herzen unzähliger Frauen und Männer fruchtbar geworden.
Viele dieser Menschen kennen wir als Heilige der Barmherzigkeit und der Nächstenliebe (Nikolaus, Martin von Tours, Franziskus, Notburga, Elisabeth von Thüringen, Vinzenz von Paul, Don Bosco, Mutter Teresa). Sie haben im Namen Jesu gehandelt und das neue Gebot der Liebe durch Wort und Tat in der Welt verkündet.
Was sind die Werke der Barmherzigkeit?
Sie sind Taten der Nächstenliebe, durch die wir unserem Nächsten in seinen Bedürfnissen zu Hilfe kommen. Jesus selbst hat uns durch sein Leben und seine Frohe Botschaft die Barmherzigkeit des himmlischen Vaters vor Augen gestellt. So wie der himmlische Vater barmherzig ist, sind auch wir als seine Kinder berufen, untereinander barmherzig zu sein. „Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist.“ (Lk 6,36)
Die christliche Tradition unterscheidet leibliche und geistliche Werke der Barmherzigkeit. Sie nehmen Maß an Jesus Christus, an seinen Worten und seinen Taten, wie sie uns die Hl. Schrift überliefert.
"Was nützt es, wenn einer sagt, er habe Glauben, aber es fehlen die Werke. ... Denn wie der Körper ohne den Geist tot ist, so ist auch der Glaube tot ohne Werke." (Jak 2,14.26)
"Schenke Liebe, wo es keine Liebe gibt, und du wirst Liebe ernten."
(Hl. Johannes von Kreuz)
Wenn Bewerberinnen für ihre Ordensgemeinschaft kamen, nahm Mutter Teresa sie häufig beiseite, öffnete ihre rechte Hand, um dann die fünf Finger einen nach dem anderen wieder zusammen zu falten. Dabei sprach sie bei jedem Finger eines der Worte: „Das / hast / du / mir / getan!“ – die fünf Worte Jesu aus Mt 25,40. Diese Worte und diese kleine Fingerübung waren und sind für die Schwestern das große Hilfsmittel im inneren Kampf gegen Ekel und Abneigung im Dienst an Kranken und Sterbenden. YOUCAT S. 247
Die Barmherzigkeit ist der Weg, der Gott und Mensch vereinigt. Sie öffnet das Herz für die Hoffnung, dass wir für immer geliebt sind. Gott ist verliebt in uns. Er macht sich klein; so hilft er uns, seiner Liebe zu antworten. Papst Franziskus
Denn wer da gibt, der empfängt, wer sich selbst vergisst, der findet, wer verzeiht, dem wird verziehen, und wer da stirbt, der erwacht zum ewigen Leben. Gebet der Franziskanischen Bewegung in Frankreich
Die sieben leiblichen Werke der Barmherzigkeit
- Hungrige speisen
- Obdachlose beherbergen
- Almosen geben
- Kranke besuchen
- Nackte bekleiden
- Gefangene besuchen
- Tote bestatten
Die sieben geistlichen Werke der Barmherzigkeit
- die Unwissenden belehren
- den Zweifelnden raten
- die Trauernden trösten
- die Sünder zurechtweisen
- den Beleidigern gern verzeihen
- die Lästigen geduldig ertragen
- für die Lebenden und Verstorbenen beten
„Was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“
(Mt 25,40)